Da es beim Schreiben auf die Netzwerk-Shares immer wieder zu Paketverlusten kommt, habe ich natürlich noch etwas getestet... und dabei geschafft, mir selbst den Zugang zu nehmen. Konkret ist mein Server hier ein headless-Server, der Server hat also keine Grafikkarte, der Zugang ist nur über das Netzwerk möglich. Microsoft selbst hat den Herstellern die Auflage gemacht, vorkonfektionierte Server mit dem Windows Home Server-Betriebssystem nur dann verkaufen zu dürfen, wenn keine Grafikkarte vorhanden ist - vermutlich damit unbedarfte Nutzer nicht allzuviel am System verändern.
Ich hatte im Gerätemanager den Intel(R) PRO/1000 PM Network Connection - Virtualbox Bridged Networking Driver Miniport deaktiviert (aber nicht den Intel(R) PRO/1000 PM Network Connection-Eintrag!) und das hat offenbar auch die Netzwerkkarte ansich abgeschaltet. Normalerweise bleibt einem dann nur die Möglichkeit, das System mittels der Recovery-CD neu aufzusetzen... da ich aber schon viele zusätzliche Serverdienste installiert hatte, wollte ich das möglichst vermeiden. Also hatte ich mir für den PCIe x1-Slot eine Riser-Card bestellt - ansonsten müsste ich das Mainboard komplett ausbauen um meine PCIe x1-Grafikkarte einzubauen, die ich zum Glück habe. PCIe x1-Grafikkarten sind die mit kurzem Steg, üblich sind heute eher x8-Karten wegen der höheren Geschwindigkeit...
Gelöst habe ich das Problem anders, da die Lieferung über die Feiertage zu lange dauert. Ich habe die System-Festplatte des Servers an meinen Arbeitsrechner angeschlossen und über den Registry-Editor von Vista mittels des Menüpunkts Datei/Struktur laden die Registry des Servers eingebunden. Dazu habe ich zwei nützliche Quellen im Internet gefunden, die aufzeigen wo man die Eigenschaften der Netzwerk-Adapter findet: 1 2. Leider findet sich dort nicht die Eigenschaft aktiviert/deaktiviert der Netzwerkkarte, trotzdem wollte ich es aufführen falls ich es einmal benötige.
Dieser Beitrag hat mich auf die richtige Spur gebracht (zweite Quelle): demnach habe ich nach dem Schlüssel CSConfigFlags gesucht. Dem Schlüssel können folgende Werte zugewiesen werden:
0x0 = logon enabled, 0x1 = logon disabled
Glücklicherweise gab es nicht viele Einträge mit dem Namen CSConfigFlags. Der betreffende Schlüssel hieß als ganzes (gerade nochmal nachgesehen):
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\ControlSet001\Hardware Profiles\0001\System\CurrentControlSet\Enum\ROOT\SUN_VBOXNETFLTMP\CSConfigFlags
Den Wert habe ich auf 0 gesetzt. Anschließend Festplatte wieder in Server eingebaut und der Server sprach wieder auf Pings an.
In dem Kontext habe ich noch interessantes gefunden: DevCon, ein Kommandozeilenprogramm um Geräte zu (de)aktivieren. Hätte mir in meinem Fall natürlich nicht geholfen, aber vielleicht mal nützlich zu kennen.
Einen headless-Server werde ich mir sicher nicht nochmal kaufen, aber nun geht es zum Glück wieder. Bleibt aber immer noch das Problem mit den Paketverlusten beim Schreiben auf die Netzwerk-Shares... die Fehlerkorrektur ist zwar perfekt solange man sich in einem homogenen Netzwerk bewegt (=nur Windows-Rechner), aber optimal ist das trotzdem nicht und fällt zumindest durch starke Geschwindigkeitsschwankungen auf - seltsamerweise nur beim Schreiben, nicht beim Lesen von den Netzwerk-Shares. Kabel als potenzielle Fehlerquelle habe ich bereits ausgeschlossen. Bei der Netzwerkkarte des Scaleo kann man keine Einstellungen vornehmen. Der Treiber der Netzwerkkarte ist natürlich auf dem neuesten Stand.
Ergänzung 28.05.2010: Über den Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\ControlSet001\Enum finden sich die normalen verbauten Devices, der VirtualBox-Driver ist ja kein physikalisches Gerät. Wobei der WHS auf Windows Server 2003 basiert, einige Schlüssel könnten sich also in neueren Versionen geändert haben.
Update 28.05.2010: Nach dem Workaround funktionierte der Ruhezustand nicht mehr, der Dienst Routing und RAS blockierte das herunterfahren - erst mit dem Deaktivieren dieses Dienstes funktionierte es wieder. Mittlerweile habe ich auch die Riser-Card ausprobiert, funktioniert einwandfrei mit meiner Grafikkarte (beim ersten Start gab es allerdings einen Bluescreen). Damit konnte ich erstmals das BIOS des Servers sehen... falls ich mal das Betriebssystem aktualisieren will ist das sicher noch nützlich.
Update 07.06.2010: Für meinen Geschmack muss ich bei meinem WHS zuviele Bugfixes von Microsoft einspielen. Gerade musste ich nach einem Reboot wieder 7-8x hintereinander ein Fehlerberichterstattungs-Fenster wegklicken, bezüglich abgestürzter WMI-Dienste. EventID: 1004, Quelle: wmiprvse.exe. Gemäß Link spiele ich jetzt einmal den Hotfix 835438 ein und hoffe das die WMI-Dienste dann nicht mehr abstürzen.